Eigentlich unglaublich aber wahr. Obwohl Ende 2015 Adobe das Ende von Flash verkündet hat und auch von Google eine breit angelegte Informationskampagne zum Thema erfolgt ist, gibt es nach wie vor ganz viele Werbeauftraggeber, Agenturen und selbst ernannte Premium Publisher, welche mit diesem urtümlichen Werbeformat arbeiten. Wieso dies eine Katastrophe für die betroffene Online Werbung ist, erfährst du in diesem Artikel.
Das grösste Problem und Nachteil von Flash war schon immer, dass es auf Mobilen Geräten wie Smart Phones und Tables nicht angezeigt werden konnte.
Wer also Online Werbe-Kampagnen mit Flash-Werbemitteln ausgeliefert hat, der hat auch immer automatisch auf die Auslieferung dieser interessanten Platzierungen verzichtet oder musste sich mit JPEG oder GIF aushelfen. Standbildern oder animierten Bildern, statt flüssigen Animationen und/oder Videos, was eines der Vorteile von Flash war.
Wer mit dem Flash-Problem Nr. 1 leben kann, der sollte sich des Flash-Problems Nr. 2 bewusst sein.
Abgesehen davon, dass zum Beispiel das GDN Google Display Netzwerk ab Anfang 2017 keine Flash-Banner mehr ausliefern wird, werden alle Flash Werbemittel (Banner) bereits jetzt schon von allen Browsern penaltisiert und die Animation und/oder Videos nur auf Click des Users gezeigt. Das heisst, der User muss explizit auf das Werbemittel clicken, um erstmals die Animation oder Video des Werbemittels zu sehen, statt dass er per Mausclick auf das Angebot oder Website des Werbeauftraggebers landet.
Man beachte das rechte Werbemittel/Banner (Skyscraper). Das ist keine User Experience und die Clickraten (CTR) solcher Werbemittel dürften praktisch unermesslich schwach sein. Bei ø Click-Raten (CTR) von 0.20 % sehen 99.8 % der User die Werbebotschaft des Banners nicht, weil die Animation/Video durch den Browser blockiert wird.
Flash-Banner erzeugen damit das Gegenteil von Awareness und Image. Die Werbebotschaft ist futsch!
Wie aus der Grafik ersichtlich wird, wird Flash immer noch für 13% der ausgespielten Werbebanner verwendet.
Die Fragen, die sich mir stellen: Merkt das der Werbekunde nicht?
Und was ist mit einem Premium Publisher wie 20min.ch, die solche Flash-Werbemittel munter auszuliefern scheinen?
Wird denn bei der Anlieferung eines Flash-Werbemittels nicht reklamiert oder den Kunden über Nebenwirkungen informiert?
Noch schlimmer, falls eine Online Agentur hinter einer solchen Online Kampagne steckt. So kann man problemlos Geld aus dem Fenster schmeissen oder gleich direkt verschenken. Für mich ein unglaublicher Umstand aber offensichtlich wahrer, als man gemeinhin meinen könnte.
Gemäss einem in Adzine veröffentlichten Artikel, unseres AdServing Partners Sizmek zum Thema Anteil von Flash-Werbung in Deutschland belief bereits im 1. Quartal 2015 die ins Leere ausgelieferten Ad Impressions auf mobilen Geräten sagenhafte 5.35 Milliarden.
Um sich dieser Summe bewusst zu sein, die ausgeschriebene Zahl 5'350'000'000. Bei einem ø TKP von angenommenen CHF 30.00, bedeutet dies ein Verpuffen/Vernichten von Werbegeldern im Wert von CHF 160.5 Mio.!
Man rechne nach:
5'350'000'000 Ad Impressions: 1'000 (TKP) x CHF 30.00 = CHF 160'500'000.00.
Ein weiteres Beispiel auf tutti.ch. Man beachte den Skyscraper rechts. Wer wirbt wofür?
Wie sich die Zahlen für die Schweiz verhalten, ist nicht bekannt, doch darf man davon ausgehen, dass es sich hierzulande anteilsmässig ähnlich verhält. Im Januar 2016 war der Anteil von ausgelieferten Flash-Bannern in Deutschland immer noch 13 % von allen Auslieferungen mit Sizmek.
Das Ende von Adobe Flash, bedeutet die Ära von HTML5 als Plattform für die Erstellung von Display- und Online-Werbemitteln aller Art. Der grosse Vorteil von HTML5 ist, dass es eben stufenlos über sämtliche Geräte ausgesteuert werden und damit auf die gesamte Buyers Journey der User gemessen und optimiert werden kann.
Ganz allgemein bietet HTML5 das gesamte Spektrum, das Websites heute bieten. Werbemittel werden und können als eigene kleine responsive Websites konzipiert und ausgesteuert werden. Für Kreativ-Agenturen hat sich mit HTML5 der Horizont an Umsetzungsmöglichkeiten unendlich vergrössert.
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